Meine Plattform für kontroverse Gedanken zu Suizid und Sterbehilfe
Ich danke allen Besuchern, die mir zu diesem wichtigen Thema ihre Meinung geschrieben haben!
Einleitung

Bei diesen für uns Menschen so bedeutungsvollen Worten wie Suizid und Sterbehilfe hat wohl jeder Einzelne sehr differenzierte Vorstellungen, die zum einen von persönlichen Erfahrungen geprägt sind, zum anderen mehr von theoretischen Überlegungen ausgehen. Daher gibt es auch ganz unterschiedliche Meinungen darüber, wie man damit umgehen soll und was falsch oder richtig ist.
In früheren Zeiten wurde der Versuch sich selbst zu töten bestraft. Und wenn er "gelungen" war, dann verscharrte man diese Menschen irgendwo und verweigerte ihnen ein christliches Begräbnis!
Ob ein barmherziger Gott sie dann doch noch "zu seiner Rechten" im Himmel sitzen ließ oder die armen Sünder in der Hölle schmoren mussten, wissen wir nicht. Vielleicht durften sie auch nur "zu seiner Linken" sitzen. Das ist eine im Himmel nicht so beliebte Seite, die aber für solche Fälle besser passt. Übrigens gibt es in der Bibel keine Verurteilung des Selbstmordes, sondern nur Berichte: Judas (Matth. 27,5).
Es wird nun allerdings höchste Zeit, dass wir wieder lernen, unverkrampft und ohne Vorurteile mit diesen schon erwähnten Begriffen umzugehen und dabei könnten wir auch von anderen Kulturen viel lernen.
Ich denke auch, dass man vor dem Tod keine Angst haben sollte, aber die Ungewissheit über die Begleitumstände ist schon sehr bedrückend und beschäftigt uns wohl alle.
Viele, mit denen ich darüber schon einmal gesprochen habe, würden auf eine schmerzfreie und andere Menschen nicht schockierende Art und Weise freiwillig aus dem Leben gehen, wenn es für sie - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr erträglich ist. 
Auf keinen Fall einsam und mit dem Risiko eines Fehlschlages, sondern mit der Hilfe eines Aztes, wie es zum Beispiel in Holland jetzt schon gesetzlich geregelt ist.
Allein die Gewissheit, dass man das kann, aber nicht muss, wäre eine große Hilfe und könnte Vieles erleichtern. Es gibt Situationen, in denen das Weiterleben für die Betroffenen aus vielerlei Gründen nicht mehr sinnvoll ist.
Ich selbst bin übrigens der Meinung, dass jeder Mensch das Recht hat zu entscheiden, wann und wie er sich aus einem für ihn unerträglichen Leben verabschieden will. Und ich habe großen Respekt vor diesem Akt der souveränen Selbstbestimmung.
Bei der so genannten "Aktiven Sterbehilfe" geht man in Holland schon seit geraumer Zeit neue Wege, sehr kranken und leidenden Menschen einen Abschied in Würde zu ermöglichen. Es gab da vor einiger Zeit aus Holland einen Film, der dieses komplexe Thema auf eine sehr beeindruckende Weise aufzeigte und über die letzten Stunden eines Menschen einfühlsam berichtete.
Man sollte aber auch bedenken, dass Euthanasie in Deutschland seit den Nazis ein Tabuthema ist. Auch tummeln sich in dieser heiklen Grauzone etliche Scharlatane und Geschäftemacher. Es soll auch viele ungeduldige Erben geben! 
Das sind aber nach meiner Meinung keine ausreichenden Gründe dafür, alles beim Alten zu lassen und den Kopf in den Sand zu stecken. Vielmehr ist es wichtig, dass diese Dinge wieder in das Bewußtsein der Menschen gerückt werden.
Wenn diese Plattform etwas dazu beitragen kann, wäre das ein kleiner, aber wichtiger Schritt -  hin zu einer humaneren und auch toleranteren Welt!

Fred Lang

Nachtrag
Leider vermeiden die meisten Menschen es, sich mit diesen Fragen zu befassen und verdrängen sie einfach. Ich freue mich daher über möglichst viele Gedanken und Meinungen zu diesen wichtigen Themen. 
Bitte nicht mehr als 20 Zeilen schreiben und möglichst nur zu den von mir angeschnittenen Aspekten Stellung beziehen! Jeder hier aufgenommene Beitrag wird bestätigt. Vielen Dank!

Meine E-Mail-Adresse:
  fred.lang.info@web.de


Hier noch die Adresse einer Seite, deren Inhalt und Zielsetzung in Deutschland noch sehr umstritten ist. Wir alle haben aber das Recht auf Information und auf eine eigene Meinung! 
www.dignitas.ch

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Gedanken und Meinungen Anderer:
Wichtiger Hinweis!
Als Betreiber dieser Plattform mache ich mir die nachstehenden Äußerungen aus rechtlichen Gründen grundsätzlich nicht zu Eigen.

Auszug aus einem Vortrag:

Ein Merkmal unserer Zeit ist, dass wir Krankheit, Tod und Trauer gern verdrängen.  Da wir unter dem Zwang stehen, gesund, jung und dynamisch sein zu müssen.  Alles andere wird als ein Störfall empfunden.
So wird heute kaum noch zu Hause im Kreis der Familie gestorben, sondern im Krankenhaus, Pflege- oder Altersheim. Der Tod eines Menschen wird dadurch anonymisiert. Wir müssen endlich wieder lernen, uns mit diesen Dingen zu beschäftigen. Sterben lernen, heißt leben lernen!

Hanns-Heinrich Schneider, ev. Pfarrer in Kenzingen


Meine Eltern pflegen meinen Großvater, der durch einen Schlaganfall sich weder bewegen, noch sprechen kann. Davor haben meine Eltern meine anderen Großeltern bis zu ihrem Tod begleitet. Mein Mann und ich helfen sooft wir können.

Die Pflege von Angehörigen führt automatisch zur Auseinandersetzung mit dem Tod. Ich habe den Tod meiner Großeltern als ein positives Erlebnis in Erinnerung, da die Familie dabei war.
Leben und Tod gehören zusammen, nur in unserer Gesellschaft wird es immer erfolgreich verdrängt, da die meisten sich heutzutage der Alten vor deren Tod schon "entledigen" und sie in Heime abschieben.
Wir sollten wieder zurückkehren zu den Mehrgenerations-Wohngemeinschaften, in denen man gemeinsam leben und würdig sterben kann. Das selbstbestimmte Sterben gehört auch zum würdigen Sterben.
Aktive und passive Sterbehilfe sind ein sehr schwieriges Thema, das meiner Ansicht nur in der Diskussion mit allen Altersgruppen zu einem sinnvollen Ergebnis kommen kann.

C. Roland
conny-roland.brockmanns@t-online.de


Leben und Sterben sind primär individuelle Ereignisse. Unsere Erfahrungen prägen unsere persönliche Einstellung zum Sterben. Einflussnahmen  - durch wen auch immer - stiften keinen Nutzen, sondern Chaos. Es ist wichtig, den Menschen auch über sein Leben frei entscheiden zu lassen. Freiheit bedeutet auch, falsch entscheiden zu dürfen!  Diesen Preis müssen wir auch bezahlen. Dieser Standpunkt kann aber nur geltend gemacht werden, wenn der Tod Ergebnis eines Entscheidungsprozesses ist. Was aber ist mit jenen, die nicht gewohnt sind, nachzudenken und fundiert zu entscheiden, oder die dies in seelischer Not nicht schaffen können? Unser Leben ist geprägt auch durch falsche Entscheidungen.

In der Regel sind sie nicht tödlich. In Ausnahmefällen schon. Wir haben gelernt, mit den Folgen unserer Irrtümer zu leben. Warum können wir dies nicht mit den Folgen der Irrtümer anderer?
Also: Welchen Anteil hat der Egoismus an den Irritationen zu Fragen des Suizid und der Sterbehilfe?

R. Risch
rrisch@12move.de


Textauszug: Abschiedseite AnnaLyses Litera-Tour

Es ist eigenartig: Der Tod ist eigentlich allgegenwärtig, real oder fiktional. Auf allen TV-Kanälen wird gestorben. Die Kriegstoten sind entsetzlich wahr! Trotzdem verdrängen wir den Tod immer mehr. Selbst in unserer Sprache taucht er nicht auf. Die Toten sind entschlafen, verschieden, von uns gegangen. Sterbende werden in Krankenhäusern oft in Ecken abgeschoben. Und eben Gestorbene so schnell wie möglich zum Bestatter gebracht. Wir haben den Tod verbannt aus unserem Leben. Und ich denke, es ist deswegen, weil er uns allen Angst macht. Wir verhalten uns wie kleine Kinder, die sich die Augen zuhalten in der Hoffnung, nicht gesehen zu werden.

Monika P.


In der Frage der Euthanasie bin ich als Arzt und Christ absolut dagegen, obwohl ich als Mensch nicht hundertprozentig abgeneigt sein kann.

J. Kessaris
jkessaris@yahoo.com


Textauszug:

Bis zum, sagen wir, vierzigsten Lebensjahr ist die Beantwortung dieser Frage einfach.
Man sagt normalerweise: "Ja und noch einmal Ja !"
Mit dem Älterwerden kommen die Bedenken. Man hat selbst schon viele auf ihrem letzten Weg begleitet und weiß, wie viele Schattierungen des Leidens möglich sind. Wann ist ein Verlängern noch sinnvoll ?
Schmerzen sind natürlich ein starkes Argument für die Befürwortung. Viele, nicht schmerzgeübte Menschen verzweifeln aber schon bei Zahnschmerzen!
Demenz. Sie kommt schleichend, hochintelligente Menschen sind nicht vor ihr sicher und sie bemerken ihr Einsetzen oft selbst. Hier wird letztendlich die Entscheidung des WANN den Angehörigen überlassen werden müssen. Und gerade hier liegt für mich die größte Schwierigkeit; kann man Irgendjemandem so eine Entscheidung zumuten ?
Mein Vater ist höchstwahrscheinlich der Euthanasie zum Opfer gefallen.
Er war, im 88.Lebensjahr, aber bei völliger geistiger Frische, an einer schweren Grippe erkrankt und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das war in der Zeit (1985) und auf genau der Station im Lainzer Krankenhaus, in dem später das Wirken der "Euthanasie-Schwestern" aufgedeckt wurde. Die besagten Krankenschwestern hatten ursprünglich – wie sie sagten, aus Mitleid – begonnen, hoffnungslos kranke und oft schwer leidende alte Menschen ins Jenseits zu befördern. Mit dem Essen kommt aber offensichtlich auch hier der Appetit und die Euthanasie dehnte sich später auch auf keineswegs hoffnungslose Fälle aus. So war schon eine regulierbare Diabetes Grund genug für die Tötung. Die Krankenschwestern betrachteten sich als Werkzeug Gottes und zogen aus ihrer Tätigkeit keinen Gewinn. In ihrem Privatleben waren sie ganz normale Familienmenschen, die keiner Fliege etwas zuleide taten.
Für mich ist Sterbehilfe keine Glaubensangelegenheit. Wir wurden von Gott – oder der Natur – nicht für eine so lange Lebensdauer konzipiert. Wenn es Sünde ist, ein qualvolles Leben zu beenden, dann ist es vielleicht auch der Eingriff in Gottes Wunsch oder die Natur, es mit allen Mitteln zu verlängern!

M. Kessaris

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Ich denke, was den Selbstmord betrifft, ist das Leben einfach viel zu schön um es unnötig abzukürzen.
Und alle Probleme lassen sich irgendwie lösen oder doch zumindest abschwächen.
Wenn es dann aber richtig hart kommt, man nur noch im Bett liegen kann, bei abgedunkelten Fenstern und unter ständigen Schmerzen - dann wird es schwierig. Ich denke, dann sollte jeder selbst entscheiden können, Leben oder Tod. Selbst, nicht die Erben oder Verwandten. Denn vielleicht kann man im Leiden noch ungelöste Traumen auflösen. Wenn man das selber gerne möchte.

A. Tschftary
alessa_tschaftary@hotmail.com


In der Bretagne soll noch im 19. Jahrhundert für Sterbewillige die Möglichkeit bestanden haben, die Dorfälteste zu bitten den "Heiligen Hammer" aus der Kirche zu holen, der die Seele von den Schrecken des Todes und der Last des Lebens befreien konnte. Im Beisein des ganzen Dorfes wurde dem Menschen dann von der Alten der Schädel mit dem schweren Steinhammer eingeschlagen. 

Wenn es nicht auch trockener ging: Es heißt nämlich, dass oftmals schon die leichte Berührung mit dem Ritual-Stein genügte...
Hätte mir auch!
Das Forum finde ich klasse. Notwendig. Und ich wünsche Dir viele BesucherInnen, weil es, wie ich finde, gerade beim Tod wichtig ist sich das vorher zu überlegen.

D. Bailey
diana.p.bailey@t-online.de


Meine Gedanken zum Beitrag von R. Risch:
Der hat mir gefallen. Forsetzung für die dort aufgeworfene Frage.
Also: Welchen Anteil hat der Egoismus an den Irritationen zu Fragen des Suizid und der Sterbehilfe?
Mein Ego sagt: In dem Augenblick, in dem  ich lebend echt genieße und der mir auch in
seiner Vergänglichkeit bewußt wird, da lebe ich wirklich. Ich kann genießen, wenn man mir Gutes tut und wenn ich Gutes tue.
Ausschließlich das Erste ist egoistisch, ausschließlich das Zweite ist asketisch.
Beides zusammen ist artgerecht.
Wenn für uns die genießbare Folge von Augenblicken abbricht, ist es also keineswegs ausschließlich egoistisch sich mit Selbstauslöschung zu beschäftigen. 
Ich denke, ich könnte und möchte das für Andere nie beurteilen.
Es gibt Menschen, die die Frage, ob es ausweglose Situationen überhaupt gibt,  weil sie solche Situationen nicht kennen, verneinen und dann Freitod strikt veruteilen. Ich gehöre nicht dazu.
Ich habe darüber nachgedacht, wann für mich eine auswegslose Situation vorliegen könnte, ohne mich in detaillastigen Beispielen zu bewegen. Das heißt ich habe ein bißchen abstrakt klassifiziert. Und ich habe darüber nachgedacht, ob die Einschätzung des leidenden Individuums, daß eine ausweglose Situation vorliegt, von seinem Egoismus und Selbstmitleid geprägt ist.
Die Freiheit zur Fehlentscheidung, wenn es denn eine ist, gehört zum freien Individuum. 
Man sollte niemand zum Leben und Lieben zwingen.
Es ist gewiß verwerflicher, jemandem, der eigentlich leben will, und das wollen bestimmt viele Menschen in auswegslosen Momenten, nicht beim weiterleben zu helfen.

schmelz@mathematik.tu-muenchen.de


Für Ernst
Verstehst du auch manchmal die Welt nicht mehr,
und kommt dir auf einmal alles quer:
Nimm keine Rücksicht auf irgendwen
und laß die Verzweiflung auch die anderen sehn!

Halt nicht an Deiner Erziehung fest,
die bewirkte, dass Du Dich hängen lässt.
Laß Dich dann lieber richtig gehn
Und zu den "verbotenen" Gefühlen stehn!

Spiele nicht immer den starken Mann,
der es wissen muß, und der für alles was kann.
Trage nicht jedem, der bittet, die Last!
Such nur soviel aus, wie Du sicher fasst!

Wenn Dich Gedanken quälen,
verlier nicht die Zuversicht.
Denke vielmehr stets daran,
dass es Menschen gibt, die vergessen Dich nicht!
-----

Ernst war Mitpatient in einer psychosomatischen Klinik. Er hatte sich aufgehängt und war noch lebend gefunden worden. Danach lag er 10 Tage im Koma. Er war sehr traurig über seine Rettung und fühlte sich dennoch - einem inneren Zwang folgend -  seiner Retterin zur Dankbarkeit verpflichtet.

Johann Kowalczik
Kowalczik.Otterndorf@t-online.de


Ich bin gläubig, und der Meinung, daß auch das Leiden noch irgend einen Sinn hat, selbst wenn wir diesen Sinn nicht sehen oder verstehen können. Deshalb ist Selbsttötung oder aktive Sterbehilfe für mich eine Handlung gegen den göttlichen Willen. Der, der sich selbst tötet, beendet eigenmächtig das Leben, das uns auch unter scheinbar unlebenswerten Umständen noch immer ein von Gott gegebenes ist, also eine Gottesgabe. Trotzdem werde ich mich hüten, jemanden zu verurteilen, der sich gegen diese Gottesgabe entscheidet. Denn keiner weiß, wie er sich selbst in extrem großer Not entscheiden würde.
Andererseits halte ich die künstliche Verlängerung durch Schläuche und Apparate für ein eben so großes Übel und ebenso gegen Gottes Willen gerichtet. Ich habe einmal einem Arzt gegenüber sogar gesagt, daß ich diese zwangsweise Lebensverlängerung für eine Sünde halte, obgleich ich dieses Wort gewöhnlich nicht verwende. Hier wird aber eine Seele mit Gewalt im Körper festgehalten. Wer macht sich schon darüber Gedanken, was auf diese Art der Seele für ein Schaden zugefügt wird?! 
Ein Sterben in Würde - was ist denn das? Ist es nur die Umgebung, die die Würde ausmacht - nicht in einer Ecke und schnell entsorgt? - oder ist es nicht auch die Vorstellung, daß man der Natur ihren Lauf lassen sollte? Gewiß, es ist ein Unterschied, ob ein 20 Jähriger oder ein 80 Jähriger todkrank ist. Um den einen wird man kämpfen müssen, der andere sollte gehen dürfen. 
Für mich gilt: Keine Minute früher und keine Minute später als von Gott vorgesehen. 
Also Weglassen aller gewaltsamen Einwirkungen in die eine und die andere Richtung.

Ute E.


Darf ein Mensch sich selber töten?
Ich weiß nicht, ob man diese Frage eindeutig bejahen kann, solange man nicht der eigenen Angst vor dem Tod auf den Grund geht. Zuerst einmal, ich lebe gern!
Aber bevor ich in irgendeinem Altenheim dahinvegetiere, oder mit allen möglichen Geräten am Leben erhalten werde, ziehe ich den Suizid vor.
Mit technischem Aufwand moderner Medizin am Leben erhalten zu werden ist für mich eine grausige Vorstellung. In Würde sterben ist meine Vorstellung, nicht Leben um jeden Preis verlängern.
Da ich vielleicht später nicht selbst mein Leben beenden kann, aus welchen Gründen auch immer, bin ich auf die Hilfe einer außen stehenden Person angewiesen. Diese nimmt mir nicht meine Entscheidung ab, vielmehr hilft sie mir bei der Ausübung derselbigen. Da wäre es natürlich am besten, wenn ein Arzt diese Person ist, da er kompetent ist.
Ich werde eine Patientenverfügung ausstellen und notariell beglaubigen lassen und ich hoffe, dass man meinem Wunsch nachkommt.
Vielen Ärzten scheint der Gedanke unerträglich und mit ihrem Beruf unvereinbar zu sein. Menschen müssen immer sterben, früher oder später und es kann keine unbegrenzte Verpflichtung geben, Leben zu erhalten.

Ein barmherziger Gott, so er denn einer ist, wird mit absoluter Sicherheit einem selbst herbeigeführten Tod zustimmen, bevor er diesen Mensch weiter leiden sieht. Zumindest sehe ich diesen Gott so.

Corinna


Lieber Fred Lang,
ein sehr schwieriges Thema, das du zum Inhalt deines Forums gemacht hast.
Suizid oder aktive Sterbehilfe... Ein Mensch ist so krank, dass er glaubt, nicht mehr leben, dieses restliche Dasein nicht mehr ertragen zu können. Er sieht sich außerstande, es zu Ende zu leiden. Meistens sind furchtbare Schmerzen der Auslöser. Wer kann darüber richten? Wer schon selbst einmal für lange Zeit unter großen Schmerzen gelitten hat, wird nicht nur vieles verstehen, sondern auch schon an Sterben gedacht haben. Wenn es gesetzlich wie in Holland erlaubt ist, begeht der Sterbehelfer wenigstens keinen Gesetzesbruch. Das Gesetz ist deshalb für den Arzt wichtiger als für den Patienten. Mit seinem Gewissen muß der Arzt sowieso allein fertig werden, und ich glaube, dass es kaum einen Arzt geben wird, der unter dieser letzten Hilfe nicht leidet. Kann er danach nach Hause gehen und zur Tagesordnung übergehen? Ich möchte der Arzt nicht sein, der die erlösende Spritze setzt.

Mir tut jeder unendlich leid, der zu diesem letzten Mittel greift, denn vor diesem Schritt hat er in jedem Fall Schlimmes durchgemacht. Keinem wird diese Entscheidung leicht fallen. Und mir tun auch die Familien leid, die mit diesem Ereignis anschließend leben müssen. Ich lehne zwar aus christlicher Überzeugung beides für mich ab, hoffe aber, dass ich nie auf den Prüfstand gestellt werde. Gott bewahre uns alle davor, in so schlimme Krankheitszustände zu geraten, denn erst dann können wir wirklich wissen, ob wir auch genug Kraft haben, bis zu einem natürlichen Ende durchzuhalten. Vorher bleibt alles nur Theorie.

Berta 

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Lieber Fred, sehr gerne nehme ich deine Anregung beim Wort und schreibe etwas für dein Forum. Es wird dich wahrscheinlich erstaunen, dass ich aus eigener Erfahrung und eigenem Fühlen und Denken womöglich weniger mitzuteilen habe als manch anderer. Zwar lebe ich seit meiner Geburt mit einer beständig fortschreitenden, schweren Körperbehinderung, die das Sterben und den Tod zu einem treuen Weggefährten macht, doch ist mir mein Leben so lieb und wertvoll, dass ich weder Suizid noch Sterbehilfe jemals ernsthaft in Erwägung gezogen habe - zumindest bisher. Was noch kommen wird, kann ich natürlich nicht wissen.
Welches Leid für einen Menschen noch erträglich ist und welches nicht mehr, das kann jeder einzelne nur selbst bestimmen. Objektive Maßstäbe gibt es nicht. Das Leben, das zum Beispiel ich führe, erscheint vielen Menschen unendlich schwer und leidvoll, und sie hätten nach eigenem Bekunden großes Verständnis, wenn ich mein Sterben beschleunigen wollte. Ich selbst sehe mich hingegen als ein vom Leben verwöhntes Glückskind, und ich kann bis jetzt noch keinen Grund erkennen, warum ich mein ohnehin schon knapp bemessenes Dasein noch weiter verkürzen sollte. Nein, die mir gegebene Zeit ist mir viel zu kostbar!
Aber die Messlatte der "Leidensfähigkeit" verschiebt sich ja noch weiter: Auch ich kenne wiederum Menschen, deren Freitod ich aus tiefstem Herzen verstehen könnte, weil sie schier Unfassbares ertragen müssen. Und was bekomme ich von diesen Leuten zu hören? Putzmuntere Zeugnisse der Lebensfreude und Willenskraft. Und ich möchte wetten, dass auch sie jemanden kennen, dem es noch viel schlechter geht und dessen Suizid sie fraglos akzeptieren würden. Sich mit anderen (und andere mit sich) zu vergleichen, trägt meines Erachtens nicht dazu bei, Verständnis für den Freitod entwickeln zu können, denn wie will man es einordnen, wenn jemand wegen einer scheinbaren Lappalie diesen Weg wählt? Eigene Maßstäbe sind einfach nicht übertragbar, und dies trifft nun tatsächlich nicht mehr nur auf das vorgegebene Thema zu. Wir machen in fast allen Bereichen den Fehler, Urteile nur mit dem eigenen kleinen Weltbild zu begründen. Und wenn jemand sich das Leben nimmt (oder nehmen lässt) aus einem Grund, den ich nicht nachvollziehen kann - darf ich ihn dann verachten? Ist es nicht genauso absurd, einem Menschen wie mir ohne weiteres Suizid oder Sterbehilfe zuzugestehen, obwohl ich wiederum gar keinen triftigen Grund dazu hätte? (Hierbei geraten wir übrigens schneller als gewollt auf das Feld der Euthanasie: der schnelle Tod von Behinderten als einfache Lösung - einfach für wen?!) Mein Fazit fällt nach diesen vielen Worten sehr knapp aus:
Außenstehenden steht meiner Meinung nach einfach kein Urteil zu.

Mit herzlichen Grüßen
Kai Malte Fischer


Ich denke es ist eine Entscheidung, die nur jeder selber treffen kann. Niemand kann beurteilen, was und wieviel ein anderer ertragen kann. Es wird aber immer ein problematisches Thema bleiben, weil man einerseits niemand zwingen darf weiter zu leben, der das nicht mehr kann und will, aber andererseits die 'Hilfe' eine sehr heikle Gratwanderung ist. Missbrauch wird man bestimmt nie völlig verhindern können. Deshalb aber die Hilfe zu verbieten kann auch nicht die Lösung sein. Da finde ich, dass die Holländer mit ihrer Regelung einen
zwar riskanten aber trotzdem besseren Weg haben als wir. Die Nazizeit sollte uns als Warnung im Gedächtnis bleiben, darf uns aber deshalb nicht davon abhalten nach Reformen zu suchen. Den Kopf in den Sand stecken ist gar keine Lösung. Vor allem müsste man im Vorfeld erstmal anfangen und die Menschen nicht alleine lassen. Jeder hat wohl schon erfahren, dass in einer grossen Notlage, unter grossen Schmerzen etc. die Lage völlig aussichtslos erscheint. Wenn man es aber geschafft hat da durchzukommen, hat man oft einen völlig anderen Blick auf die Sache. Eine weniger antiquierte Schmerztherapie für unheilbar Kranke und auch die Hospizbewegung würden es manchem ermöglichen 'zu Ende zu leben'. Und mancher weiss vielleicht auch einfach nicht, wen er um Hilfe bitten könnte. Da könnte man sehr viel offensiver Hilfsangebote allgemein bereit stellen und bekannt machen.
Aus aktuellem Anlass muss ich noch was ergänzen. Ich bin ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass wir hier über Menschen sprechen, die durch Krankheit, Unfall oder eine seelische Notlage ihre Situation nicht mehr ertragen. Für Leute, die sich durch Selbstmord den Folgen eigener Fehler, Dummheit, Grössenwahn oder was immer, entziehen wollen habe ich keinerlei Verständnis. Sowas ist für mich schlicht Feigheit. Wenn man Mist macht, sollte man schon soviel Verantwortung aufbringen, ihn auch selber auszubaden.

Monika Strobel 


Lieber Fred, ich bin für Freiheit, jeder sollte selbst entscheiden dürfen, wann er seinen Körper verlassen möchte, besonders dann, wenn er so krank ist, dass er nicht mehr funktioniert. Wir haben gelernt, dass Tod mit traurig assoziiert wird, es hindert uns, daran zu denken, dass wir in anderer Form Aufgaben zu erfüllen haben könnten.
Ich zitiere aus einen meiner Lieblingsbücher, "Dem kleinen Prinz":
...Und er nahm mich bei der Hand. Aber er quälte sich noch: "Du hast recht getan. Es wird dir Schmerz bereiten. Es wird aussehen, als wäre ich tot, und das wird nicht wahr sein..."
Ich schwieg.
"Du verstehst. Es ist zu weit. Ich kann diesen Leib da nicht mitnehmen. Er ist zu schwer."
Ich schwieg.
"Aber er wird daliegen wie eine alte verlassene Hülle. Man soll nicht traurig sein um solcher alter Hüllen..."

Lieber Fred, ich hoffe du bist nicht entsetzt über meinen Freiheitsgedanken...
Es grüßt dich herzlich
Sylvia
http://www.leseeckchen.net.tf


Ich meine, Sterbehilfe sollte dieses Thema nicht zum Titel haben.
"In Würde sterben" möchte ich ersetzen mit "in Würde zu Ende leben".
Damit meine ich, keine Beschränkung von Schmerzmitteln bei schwerkranken bzw. todkranken Menschen. Es soll ihnen der Rest des Lebens erleichtert werden, man muss sie mit Würde und Achtung behandeln und in Ruhe und Frieden gehen lassen, ohne sie unnötig an Maschinen anzuhängen, die das Sterben oft nur um Stunden oder Tage hinauszögern.
Sterbebegleitung ist eine sehr gute Sache. Man darf die Menschen nicht alleine lassen, wenn sie den letzten Weg antreten. Das verstehe ich unter Sterbehilfe, nicht jedoch die Tötung eines Menschen.
Lemmie
www.lemmie.eu.tf

Auch ich habe mir darüber so meine Gedanken gemacht. Ich frage mich nur, wann und wie man merkt, ob jemand wirklich sterben möchte. Meine Schwiegermutter hatte im letzten Jahr einen schweren Schalganfall. Die Sprache ist weg. Sie wollte nicht mehr. Lag mit ihren 91 Jahren nur noch aphatisch auf der Intensivstation. Die Ärzte gaben keinen Pfifferling mehr.
Nun ist ein Jahr rum! Sie ißt und trinkt mit der linken Hand. Macht sich damit auch verständlich. Mit ihrem Rollstuhl kurft sie durchs Zimmer und freut sich unbändig über die Urenkel. Der Zeitpunkt war also noch nicht da.
Was ich damit sagen will, wir wissen doch nicht, wie es im Menschen aussieht und wie wach er noch im Hirn ist.
Was mich betrifft, so habe ich festgelegt, was ich bei schwerer Krankheit nicht möchte und empfehle es jedem. Den Angehörigen sollte man diese Entscheidung nicht zumuten.

Vizi

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Sterbehilfe

Es ist schon eine Zeit her, da berichtete eine Schauspielerin in einer Talk-Show über ihr Privatleben, dass sie ihren schwer kranken Vater bis zuletzt gepflegt habe. Und da fiel der absolut nicht ungewöhnliche Satz, dass sie darum gebetet habe, Gott möge ihren Vater von seinem Leid erlösen.

Gehen wir nun davon aus, dass es sich bei dem Gott, an dem die besagte Schauspielerin glaubt, um den christlichen Gott handelt, dass er also allwissend, allmächtig und gnädig ist. 
In dem Fall stellt sich die Frage, warum die Schauspielerin darum bittet, wenn Gott die drei besagten Eigenschaften besitzt. Zugegeben, der Tod, der sich abzeichnete und unweigerlich eingetreten ist, bestätigt sie in ihrem Glauben an die Existenz des Gottes, immerhin hat er ihr Gebet erhört. Warum aber hat sie überhaupt gebetet? Zweifelt sie an der göttlichen Allwissenheit, so dass sie Gott erst auf das Problem mit ihrem schwer kranken Vater hinweisen muss? Oder zweifelt sie an daran, dass Gott so gnädig ist, einem leidenden Menschen das zu versagen, was das Beste für ihn ist? Stellt das Gebet nicht eine Arroganz der Schauspielerin dar, indem sie davon ausgeht, dass sie besser als Gott weiß, was das Beste für ihren Vater ist?

Stellen wir uns hingegen vor, die Schauspielerin hätte nicht gebetet, in der Überzeugung, dass Gott - ohnehin gütig, allwissend und allmächtig - die beste Entscheidung für ihren Vater trifft. Hätte Gott das Unterlassen des Gebetes nicht als Abwendung empfunden? Dies konnte sich die Schauspielerin nicht leisten, immerhin weiß sie aus der Bibel, was Menschen widerfährt, die sich von Gott abwenden. Nun ist die Schauspielerin mit ihrem Problem in eine Zwickmühle geraten.

Hätte es sich nicht um ihren Vater, sondern um ein Haustier gehandelt, hätte die Schauspielerin nicht Gott um einen gnädigen Tod bitten müssen, sie hätte ohne weiteres einen Tierarzt fragen können, und dieser hätte das Tier von seinen Leiden erlöst.

Stellen wir uns auch vor, die Schauspielerin hätte nicht Gott, sondern einen kompetenten Arzt gebeten, ihren Vater von seinem Leid zu erlösen. Der Arzt hätte dieses Ansinnen ablehnen müssen, nicht weil er es nicht könnte, auch nicht, weil er nicht sicher sein kann, dass der Kranke, nicht doch wieder gesund werden kann, oder weil er keine Lust dazu hat, sondern weil ihm dies ein Gesetz verbietet. Warum, frage ich mich da, darf ein Arzt für einen Menschen nicht das tun, was bei Tieren als Gnadenakt empfunden wird? Warum gibt es ein Gesetz, dass ein Arzt nicht das tun darf, wofür man Gott bittet? Gläubige geben darauf eine Antwort: Sterbehilfe ist Mord. Sie bitten also Gott, als Mörder zu fungieren. So wird Moral zur Doppelmoral.

Gläubige fordern: "Keine Minute früher und keine Minute später als von Gott vorgesehen." 
Mit welchem Recht werden also Koma-Patienten jahrelang künstlich am Leben erhalten, wenn Gott nach Ansicht der Gläubigen schon lange deren Tod vorgesehen hat? Woher soll ein Arzt wissen, welche Minute Gott für den Todeszeitpunkt vorgesehen hat, so dass er zum "genau richtigen" Zeitpunkt die lebenserhaltenden Geräte abschaltet? Und warum gehen dann diese Gläubigen auf die Barrikaden, wenn die lebensverlängernden Geräte abgeschaltet werden, wenn also ein Arzt eigentlich nur als Handlanger von Gottes Wille fungiert? Manchen Gläubigen reicht eine Moral nicht, sie brauchen die Moral gleich doppelt, Doppelmoral eben.

Warum also gibt es ein Gesetz, das Sterbehilfe verbietet? Ich sehe dafür nur zwei mögliche Gründe, nämlich, dass die Religion unseres Kulturkreises jegliches Töten verbietet und dass 
in unserer jüngeren Geschichte unter dem Vorwand der Euthanasie viel Unrecht geschehen ist.

Über den Missbrauch der Euthanasie haben sich schon viel schlauere Menschen als ich den Kopf zerbrochen. Ich denke, dass Sterbehilfe unter dem Gesichtspunkt des Missbrauchs mit strengen gesetzlichen Auflagen möglich sein könnte. Die Schauspielerin ist kein Einzelfall, 
sie befindet sich mit ihrem Glauben im Schoß der Kirche. Wer einerseits darum betet, dass Gott Sterbehilfe leisten soll und andererseits Menschen Sterbehilfe verbieten will, hat meiner Meinung jegliche Kompetenz verspielt, zum diesem Thema und anderen ethische Fragen ernsthaft mitzureden. Warum glauben genau die, unter deren Herrschaft und auf deren Verlangen wahrscheinlich mehr Hexen und Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt als im 3. Reich Menschen durch Euthanasie ermordet wurden, ein Recht darauf zu haben, bei Leben und Tod kompetent mitreden zu dürfen?

Die Religionsgemeinschaften mögen für ihre Mitglieder Richtlinien bezüglich Sterbehilfe festlegen. Die Forderung aber, dass diese Richtlinien für alle Menschen gelten sollen, halte ich für eine Arroganz, der ich mich mit aller Kraft widersetzen möchte. So lange ich geradeaus denken kann, möchte ich mir meinen Verstand nicht von Esoterikern verbiegen lassen.

Helmut Pritchet


"Die Rechtmäßigkeit des Suizids im letzten Kalkül",

lautet einer meiner 8 Beiträge in meinem kleinen Freitodforum, den ich hier jedoch wegen seiner Länge nicht wiedergeben möchte. 
Da in der Natur das Ganze immer größer ist als die Summe seiner Teile, die Menschen aber bei ihren einseitigen, kurzsichtigen, subjektiven Überlegungen fast immer auf halber Stufe stehen bleiben, finden sich in unserer "christlich"-abendländischen Hemisphäre viele Werte verdreht. Dies nicht erst seit heute, wo wenigstens Jehovas Zeugen damit beginnen, etliche vermeintlich christliche Gepflogenheiten als Lügen zu entlarven. Hinsichtlich der heiklen Freitod-Frage war das bei ihnen vor 25 Jahren noch undenkbar, weil sie dabei ins gleiche Horn bliesen wie die abtrünnigen Kirchen. Doch inzwischen haben auch sie gelernt, zwischen den Zeilen (der Bibel) zu lesen und erkannt, dass Gott diplomatischer ist, als sie bislang dachten. Demnach impliziert das Wort Gottes auch Wahrheiten, für die keine öffentliche Propaganda gemacht werden soll. --- Obwohl z. B. die inspirierte Heilige Schrift gar 3 Fälle von Suizid detailliert beschreibt, verbietet sie ihn - im Gegensatz zu vielem anderen (mehr als indirekt sogar den Zölibat) - keineswegs, als würde ein liebevoller Gott diese Option speziell für die "Schwachen" reservieren. Indes darf man in der Bibel keine offene Propaganda für ihn erwarten, sonst wäre die Menschheit wohl längst ausgestorben. 

Weniger diplomatisch und schier dogmatisch verhält sich da unsere scheinbar so liberale und aufgeklärte Welt. So z. B. postuliert der neuzeitliche demokratische Humanismus in unserer "christlich"-abendländischen Kultur die Menschenwürde samt bedingungsloser Erhaltung des Lebens pharisäerhaft als höchstes Gut. Unfähig, die übergeordnete Perspektive des wahren Gottes darüber auch nur zu erahnen, erweist sich alleine schon die Definition jener Menschenwürde als völlig verschrobenes Unterfangen und in der Praxis als blanker Hohn! Da kann es beispielsweise schon mal passieren, dass hierzulande ein Totkranker mittels seelenloser Apparatemedizin zur sinnlosen Lebensverlängerung genötigt wird, während in den USA unter demselben Etikett eines völlig entgleisten Christentums ein Unschuldiger hingerichtet wird. 
Im südhessischen Heppenheim wurde an Heiligabend 07 ein 66-jähriger Rentner bei der Erstürmung seiner Wohnung (nach 8-stündiger Belagerung durch ein Spezialeinsatzkommando!) von der Polizei erschossen, die von "besorgten" Angehörigen wegen lediglich vagen Suizidverdachts gerufen wurde! --- Für derart pharisäerhaft-scheinheiliges Agieren fehlen doch selbst in unserer ausdrucksvollen deutschen Muttersprache sämtliche Worte der Verachtung!!!

Wer mehr über diese interessante Thematik wissen oder nicht minder brisante Beiträge lesen möchte (z. B. "Der große Trug: Übergeordnete Betrachtungen zur modernen Psychiatrie", "Dekadente Fußballkultur/Goldener September für die Leichtathletik" oder "Hinweis auf ein besonderes Buch"), kann mich ja mal in meinem anspruchsvollen, indes jedermann ohne Registrierung offen stehenden Freitodforum (www.forumromanum.de/member/forum/forum.php?USER=user_437056) besuchen.

Mit freundlichen Grüßen und Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Wolfgang Miko aus DA (wolmik1347@gmx.de)


Sterbehilfe, Suizid

Ganz besonders wichtig erscheint mir die Lebenshilfe, der Beistand, das Miteinander.
Ich pflegte von meinem 25. Lebensjahr alle meine alten Verwandten bei mir zu Hause, was durch meine Freiberuflichkeit (ich habe meine Praxis immer im Haus gehabt) möglich war.
So lernten auch meine Kinder von Klein auf, mit Leben, Krankheit und Tod umzugehen, sahen aber auch, wie leicht und würdevoll man einem Sterbenden die letzte Zeit machen kann. Ehrenamtlich war und bin ich im Hospitzdienst, der Trauerbegleitung und der Suizidprävention tätig.
Ganz, ganz vorne an sollte stehen, dass es sich um Leben handelt, das wir nicht durch Leidensverlängerung, siehe Apparatemedizin, zu einem Dahinvegetieren  degradieren sollen und dürfen. Einem Menschen Hilfe bieten durch Schmerzmedikation, wenn nötig bis zu Opiaten /Morphinen, sollte oberstes Gebot sein.

Suizid...ich bin innerlich dagegen, kann aber bei unendlichen Leiden diese Handlung tolerieren. Jeder muss, so ist mein Glaube, für das gerade stehen, was er gelebt hat.

Nachdenkliche Grüße 
FvBistram
floravonbistram@t-online.de


Hallo Fred,

mit Interesse habe ich die Meinungen zum Thema Sterbehilfe gelesen. 
Tod, das Thema wird gerne ausgeklammert, aus Angst. Nur wenn Menschen vor Schmerzen nicht mehr leben wollen, dann sollte es das Recht der Barmherzigkeit auf den selbstbestimmten Tod geben.Aber es muesste ganz klare Schutzmechanismen vor skrupellosen Geschaeftemachern und Scharlatanen geben.

Lieben Gruss 
Juliette L.


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Nachtrag:
Leider vermeiden es die meisten Menschen, sich mit diesen Fragen zu befassen und verdrängen sie einfach. Ich freue mich daher über möglichst viele Gedanken und Meinungen zu diesem wichtigen Thema. 
Bitte nicht mehr als 20 Zeilen schreiben und möglichst nur zu den von mir angeschnittenen Aspekten Stellung beziehen! Jeder hier aufgenommene Beitrag wird bestätigt. Vielen Dank!

Wichtiger Hinweis!
Als Betreiber dieser Plattform mache ich mir die vorstehenden Äußerungen aus rechtlichen   Gründen grundsätzlich nicht zu Eigen.

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fred.lang.info@web.de



Nachstehend die Adresse einer Seite, deren Inhalt und Zielsetzung in Deutschland noch sehr umstritten ist. Wir alle haben aber das Recht auf Information und auf eine eigene Meinung! 

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