Eine Auswahl




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Der
Eulenspiegel vom Estedeich
Fred Lang, der schräge Typ mit dem
Patentmaulkorb, offeriert feinsten Humor im Internet
Von Kerstin Lorenz
Auszug:
Er ist ein Meister der
leisen Tiefgründigkeit, ein geübter Beobachter und ein Mann
der klaren Worte: "Mit Humor soll man nicht spaßen", sagt Fred
Lang, der heimliche Eulenspiegel vom Estedeich.
Bei dem Namen Fred
Lang huscht vielen Menschen in der Region gleich ein wissendes
Lächeln übers Gesicht. Ihnen ist der Fotograf und Autor nicht
nur wegen seiner Bücher bekannt, sondern vor allem aus dem
Internet. Auf "Freds schrägen Seiten" kann man sich als Surfer
prächtig amüsieren und in eine virtuose Vielfalt an
geistreich Gelungenem und humorvoll Verpacktem eintauchen. "Wer
klopfet, dem wird aufgetan", verspricht der blitzgescheite Schelm aus
Estebrügge und offeriert Skurriles, Heiteres, Tierisches,
Nachdenkliches, Literarisches, Erotisches und Verblüffendes vom
Allerfeinsten.
"Zur Einstimmung
empfehle ich die tragikomische Schmunzelecke", sagt Lang und grinst
schlitzohrig. Aber auch seine fotografischen Blütenkunstwerke zum
Thema "Viva la
Vulva!", seine Entdeckungen über das Liebesleben der Tomaten,
seine empfohlenen Menüs, wie Hexeneiersalat mit Prärieaustern
oder seine Seiten für Menschen, die, wie er selbst, Ringelnatz und
Morgenstern mögen, sind eine Schau, die mit handwerklichem
Können inszeniert wurde.
Seiner Web-Einladung
folgten bisher mehr als 100.000 Besucher aus aller Welt per Mausklick.
Viele bescheinigten dem einfallsreichen Schelm, dass seine Pointen
punktgenau sitzen. "Obwohl der Trend ja stark zum Konsumieren statt zum
Kommunizieren geht, ist es erstaunlich, wie viele Kontakte über
meine Homepage entstanden sind", sagt Lang. Manche
Internetfreundschaften bestehen seit mehr als 15 Jahren und sorgen
für regen Gedankenaustausch, so Lang, der auf seinen Seiten auch
eine Plattform für andere Autoren geschaffen hat.
Doch Fred Lang ist
nicht nur als Kreativer mit Kamera, Computer und spitzer Feder aktiv.
13 Jahre war er Mitarbeiter im Altländer Museum in Jork und auch
dort bekannt, wie ein "bunter Hund". Nein, nicht weil er geduldig den
Museumsbesuchern aus aller Welt Fragen beantwortet hat, sondern weil er
es auch im Museum nicht lassen konnte, die Dinge näher zu
betrachten und zu beschreiben.
Viele der
Museumsstücke verewigte Fred Lang in seinem Buch "Der Patentmaulkorb" und
komplettierte damit seine "Glossen & Possen" um weitere lesenswerte
Geschichten aus dem Alten Land an der Elbe und dem Museum in Jork. Er
lüftet darin Naturgeheimnisse, etwa um einen unsichtbaren
Wachtelkönig oder den "Champion", der 24 Jahre lang 77 Kinder pro
Jahr zeugte. Ebenso unverschwiegen wie die Sache mit dem
"Tittengevstohl" bleiben die "Illusion" und die Gedankengänge um
"Ein Herz für Schweine".
Mit dem Februar endete
auch Langs Zeit, die er im Museum Dienst tat. "Ich habe dabei immer
Freude gehabt, aber nun wird es Zeit auch noch andere Projekte zu
realisieren", verrät der 73-Jährige.
So sind vor allem neue
Ideen für die Homepage, die es seit Mitte der 90er-Jahre gibt,
inPlanung. Lang eröffnete dort nämlich kürzlich seine
"Praxis Dr.
Schräg", in der praktische Lebenshilfen zum Schmunzeln
und telefonische Beratung im Rahmen eines Projektes der Gesellschaft
zur Erforschung zwischenmenschlicher Beziehungen angeboten werden. Ganz
klar, dass auch hier das gesunde Training der Lachmuskeln im
Vordergrund steht.
"Schreiben ist ein
wunderbares Ventil für manche schwierige Lebenssituation", sagt
Fred Lang. Seit er seinen Erstling "Von Mäusen, Menschen und
anderem Getier" im Jahr 2000 veröffentlicht hat, beschenkt er
seine Leser mit feinsinnigen Versen, Kurzgeschichten voller schwarzen
Humors, Satiren und allzu Menschlichem in seiner unverkennbaren
Schreibweise. Aber so schwarz der Humor, so heikel die Wahrheiten und
so lieblich die Erotik, nie driftet Fred Lang ins Geschmacklose ab.
Das Lachen des Lesers
kitzelt er weise kunstvoll auf anspruchsvollem Niveau hervor, sodass es
ein Genuss mit Respekt und Vergnügen bleibt. "Das ist manchmal
eine Gratwanderung", gibt Lang zu. "Aber man wird mit den Jahren immer
selbstkritischer und hinterfragt alles mehrmals, ehe es
veröffentlicht wird". Das Schönste sei für ihn, wenn er
spürt, dass er mit seinen Botschaften verstanden wird, so Lang.
Fred Lang, Jahrgang
1938, nennt sich einen "Technik-Freak". Er absolvierte nach dem
Gymnasium eine Lehre als Fotograf in Hamburg und machte sich 1968 mit
einem Fotostudio selbstständig, wobei er sich auf Architektur- und
Industriefotografie spezialisierte.
Seit 1979 lebt er mit
seiner Frau in Estebrügge. Von 1981 an versorgte er die
Sprösslinge der Familie, die Zwillinge Lena und Hans. So meisterte
er etliche Jahre eine Doppelrolle als Hausmann und selbstständiger
Fotograf. Nun, da die Kinder aus dem Haus sind und seine Frau im
Ruhestand ist, lassen sich neue Ideen entwickeln.
"Meine Frau war immer
eine faire Kritikerin. Wenn ich sah, dass sie schmunzelt, wusste ich,
es ist gut. Wir haben uns da in vielen Dingen bestens ergänzt",
berichtet Lang vom Entstehen seiner Schelmenstücke. Aber um auf "Freds
schräge Seiten kommen", um sein ganzes Repertoire zu entdecken,
genügt ein Klick auf die Homepage. Dort erfahren Neugierige auch
mehr über Langs Buch "Mutter Flint mit dem Stint", mit Geschichten
und Anekdoten aus dem alten Stade oder über "Ein Bürgerhaus
an der Este", Langs Beitrag im Jahrbuch des Altländer Archivs.
"Ich kann nämlich auch verdammt ernst sein", versichert Fred Lang
- und dem soll nicht widersprochen werden.
Veröffentlicht im März
2011. Mit
freundlicher Genehmigung von Kerstin Lorenz. Copyright www.abendblatt.de
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